Ich war gerade draußen beim Training und landete nach einem Probeangriff sauber wieder auf dem Boden, als mein Vater unruhig zu mir kam: „Kasai mach dich bereit, das Dorf wird gleich von Vampiren angegriffen!“ Mein Gesicht verzog sich zu einem ungläubigen Ausdruck. Vampire haben uns seit mindestens 118 Jahren nicht mehr belästigt, so alt war ich nämlich jetzt. Mein Vater war schon wieder verschwunden und ich lief nun zur Dorfmitte. Bevor ich Zeit hatte, mich darauf einzustellen, war ich auch schon in einen Kampf mit einem Vampir verwickelt. Er war viel größer als ich und konnte sich auch wesentlich schneller bewegen. Auf seinem Gesicht lag ein Grinsen, da wurde mir endgültig klar, dass ich überhaupt keine Chance hatte und er nur mit mir spielte. Im nächsten Moment leuchteten seine Augen rot auf und er hatte mich fest im Griff. „Sie her wie einfach das ist!“, hörte ich seine Stimme, aber er redete nicht mit mir. Ich schaffte es gerade so mich etwas umzusehen und entdeckte dabei einen wesentlich kleineren Vampir in der Nähe, der energisch den Kopf schüttelte: „Nein man, ich beiß doch nicht einfach so jemanden, der das nicht will, das ist furchtbar!“ Und das aus dem Mund eines Vampires. „Raidon, du kannst das nicht ewig umgehen…“, seufzte der andere Vampir, bekam aber nur eine typische, dickköpfige Antwort eines Kindes: „Pff, wirst schon sehen.“ Nun spürte ich den Kopf des Vampires an meinem Hals. Ich bekam Angst, ich wollte nicht sterben, aber er ließ mich keinen Millimeter weg. „Entspann dich…“, flüsterte er leise, sodass ich es kaum hören konnte. Aber es half und ich wurde automatisch ruhiger, trotz dass ich das eigentlich nicht wollte. Ich spürte wie sich die Zähne des Vampires in meinen Hals bohrten. Als er sich wieder löste, durchfuhr ein starker Schmerz meinen ganzen Körper, der mich zusammenfähren lies. Würde der Vampir mich nicht immer noch halten, wäre ich jetzt ganz sicher am Boden. Ich wollte schreien, aber er hielt mir den Mund zu. Der andere kleine Vampir, Raidon wenn ich das richtig mitbekommen hatte, hatte sich direkt verstört weggedreht. Wie wollte der überleben? Was interessierte es mich, der Schmerz brachte mich fast um. Aber er ließ nach, wenn auch nur wenig. Stück für Stück entspannte sich mein Körper wieder. Ich sammelte meine Gedanken. Er hatte mich gebissen und es hat höllisch wehgetan. Sofort erkannte ich, dass ich nie wieder nach Hause konnte. Sie würden mich umbringen, egal ob ich noch Dämon war oder nicht, denn jetzt war ich auch Vampir. Endlich wurde ich losgelassen. „Komm mit Raidon, wir gehen“, sagte er ruhig und drehte rum. „Dir geb ich 2 Minuten Zeit nachzukommen oder alleine zu sterben“, hing er noch an mich gewandt ran, bevor er Raidon am Handgelenk nahm, weil der sich kaum bewegte, und verschwand.
Natürlich lief ich ihm nach, was blieb mir denn anderes übrig? Ich bin gerade zu einem Vampir geworden, inmitten eines Dämonendorfes und da ich noch nie vorher alleine gewesen bin, wollte ich mich mit dem Gedanken nicht anfreunden, das von jetzt auf gleich zu sein. Also ich sie eingeholt hatte, stellte ich mich ihm direkt in den Weg. „Wer bist du, warum hast du das gemacht?!“ fragte ich, sichtbar wütend. Er grinste aber nur, wie vorhin auch schon: „Kotoru Ryucho und einfach so aus einer Laune heraus.“ Schon wechselte er das Thema: „Wenn du mitkommen willst, musst du hören, was ich dir sage.“ „Hören, was er dir sagt,“ unterstrich Raidon Kotorus Worte mit einem Nicken. „Du musst machen, was ich sage, ohne Fragen zu stellen“, setzte Dieser fort. „Ohne Fragen“, kam wieder mit einem Nicken von Raidon. „Außerdem musst du dich damit anfreunden, andere zu beißen und das Blut zu trinken, wenn du Hunger hast, ob das von ihnen nun freiwillig ist, oder nicht.“ Da schüttelte Raidon nur ablehnend den Kopf und wendete sich direkt wieder ab. Ich zögerte, aber was hatte ich schon für große Auswahlmöglichkeiten? „Von mir aus“, kam dann ein leises Brummen meinerseits. Nun würde ich meine Zeit also mit dem Vampir verbringen, der mir mein bisheriges Leben zerstört hat und einem Vampir, der sich weigerte, ohne Erlaubnis zu beißen.