"Kesu, was ist los? Kesu!", rief eine verweinte Stimme meinen Namen. Das war eine gute Frage, was war denn los? Es war stockdunkel,irgendwer hielt mich fest und zog mich zurück. "Kesu! Kesu, bitte! Bleib bei mir!" Schon wieder diese Stimme. Ich kenne diese Stimme. Plötzlich schlug ich meine Augen auf. Natürlich, Fuan! Meine kleine Schwester war es, die so verzweifelt nach mir rief. Ich konzentrierte mich. Sie wurde von jemand anderem mitgenommen. Aber das war nicht alles. Ich wusste, wenn ich nichts tat, würden wir sterben. Das war nicht fair, das durften diese Menschen nicht! Wir hatten nichts Falsches getan und sollten sterben, weil wir anders waren? Ich schlug um mich, versuchte mich loszureißen, ich musste zu meiner Schwester, sofort. "Fuan!", rief ich, bekam aber keine Antwort. Trotzdem sah ich sie, etwas weiter weg. Ihr wurde der Mund zu gehalten. "Wehr dich, kämpfe!" schrie ich ihr mit einem panischen Unterton zu, als ich merkte, was sie vorhatten. Sie wurde an einen Holzpfahl gebunden. "Sie muss brennen," sagten die Menschen, "sie ist vom Teufel heimgesucht! Und der Junge bestimmt auch!" Ich verstand es nicht, ich wollte es gar nicht verstehen. Fuan war so eine gute Person, sie wollte immer nur allen helfen, trotz ihres Dämonenwesens. Gestern hatte sie jemand gesehen, als sie sich wesentlich schneller als ein Mensch bewegte und stärker war, als ein junges Menschenmädchen. Das nur, weil sonst eine Katze von einem Baumstamm zerquetscht worden wäre. Ich hatte mich so bemüht freizukommen, doch schon hörte ich wieder ihre Schreie, als das Feuer aufflammte. Alle traten zurück, keiner würde ihr helfen. Und dann blieb nur Asche von ihr übrig. Ich merkte, wie ich stark zitterte, aber ich wehrte mich nicht mehr. Ich schaffte es sowieso nicht, mir fehlte die Kraft dazu mich zu retten. Bevor ich aber den Schmerz des Feuers selbst spürte, brachen alle Menschen fast gleichzeitig leblos zusammen. Auch der, der mich hielt, löste seinen Geiff und starb. Eine Gestalt stand noch da, geblendet vom Feuer erkannte ich sie kaum. Nur dessen rot leuchtende Augen waren deutlich sichtbar. "..Wer bist du..? .....Was willst du?", fragte ich schwach und irritiert, ich fühlte mich kurz vor dem Zusammenbruch. Seine Stimme war ruhig, aber trotzdem hatte sie etwas Unheimliches. "Mein Name ist Kasai Seishin. Ich bin hier, um auf dich aufzupassen." Danach brach ich zusammen und merkte nur noch, wie er mich auffing und mitnahm.